Frauen in der Religion

Die evangelische Vertreterin tat sich scheinbar am leichtesten, denn in ihrer Kirche gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten die Ordination von Frauen als Pfarrerinnen und vor 25 Jahren die erste Bischöfin (Maria Jepsen). Doch auf Nachfrage aus den Zuhörern musste sie eingestehen, dass drei Bischöfinnen in Deutschland noch nicht als großer Erfolg gelten könne. Das Bild der Frauen in der Bibel sei auch heute noch von Männern geprägt. Als Vorbilder seien sie erst von der säkularen Frauenbewegung neu entdeckt worden.

Antje Deusel wurde als Ärztin in der Urologie mit dem Thema der Beschneidung befasst und kann durch ihre Ausbildung zur Rabbinerin fundiert dazu Stellung nehmen. Ihre Faszination für die religiösen Studien hätte zunächst nicht Feminismus zum Grund. Das Streben nach Gleichberechtigung sei bei ihr erst im Laufe der Zeit gewachsen. Frauen sollen nicht alle ins Rabbinat gehen, aber sie sollten es dürfen. Die bestehenden religiösen Verbote seien nicht ursprünglich. Aus verschiedenen Gründen seien Frauen von religiösen Pflichten entbunden worden. Aus dieser Befreiung hätten sich aus Gewohnheit die Verbote ergeben. Die Verweigerung der Bar Mizwa für Mädchen in konservativen Gemeinden sei biblisch nicht zu begründen, wird in liberalen Gemeinden ermöglicht. Sie fordere "Gleiche Rechte, gleiche Pflichten".

Die Unterscheidung zwischen konservativen und liberalen Gemeinden gebe es auch bei den moslemischen Gemeinden, wobei Rabeya Müller feststelle, dass die konservative Seite in Deutschland überwiege. Viele meinen, den Islam in seiner traditionellen Form verteidigen zu müssen, ohne jemals den Koran genau gelesen zu haben. Es gebe im Islam zahlreiche ernsthafte Reformbewegungen, die aber, wie die "Sisters in Islam" in den Medien nicht bekannt würden. Außerdem kommuniziere die deutsche Administration vorwiegend mit konservativen Gruppierungen, die der gewünschten "Verkirchlichung" des Islam eher entsprächen. Gründe dafür seien das Fehlen eines Lehramts im Islam und einer geistlichen Autorität, wie man das z.B. vom Papsttum gewohnt sei. Aus der Freiheit der Auslegung des Koran resultierte auch die Begründung ethnischer Traditionen durch Koranverse. Das zeige vor allem auch einen Mangel an religiöser Bildung. Als Verfasserin eines vielbeachteten Lehrbuchs für islamische Religion habe sie dem entgegenzuwirken versucht.

Als die Moderatorin Antje Dechert vom Bayerischen Rundfunk nach einer regen Diskussion ein Schlussstatement erbat, waren sich die drei Theologinnen einig, dass Frauen darauf bestehen sollten, das zu tun, was sie für richtig hielten. Darum wollten sie weiter für die Geschlechtergerechtigkeit kämpfen.

(emy)

   

Aktuelles  

Freundeskreis der ehemaligen Synagoge

Der Freundeskreis Synagoge Hainsfarth e.V.  wurde 1994 gegründet. Sein Hauptzweck ist die Wiederherstellung und der Erhalt der ehemaligen Synagoge. Er soll aber auch die Synagoge mit Leben erfüllen und darauf achten, daß die Nutzung der Synagoge dem Gedanken der Toleranz zwischen den Menschen dient. Er ist daher bemüht, ein Jahresprogramm zu erstellen, in dem sowohl Konzerte als auch Vorträge  und Ausstellungen stattfinden. Vor allem bei den Vorträgen und Lesungen wird großer Wert daraufgelegt, daß sie gegen Rassismus jeder Art gerichtet sind. Musik, richtig ausgewählt,  spricht seine eigene Sprache.
Als weitere wichtige Aufgabe hat der Freundeskreis die Führungen durch die Synagoge übernommen. An dieser Stelle ist es mehr als angebracht, uns posthum bei unserem langjährigen Mitglied, Frau Oltmann,
zu bedanken, die in unermüdlicher Weise immer für die Synagoge zur Verfügung stand und unzählige Führungen durchführte.

Führungen können über die Gemeinde Hainsfarth vereinbart werden:
Telefon: 09082 / 2270  Fax: 09082 / 2260
   
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