
Gastspiel LöpSingers

Mit großer Begeisterung singen die Choristen, - überwiegend mit Frauenstimmen be-setzt -, swingend, mit Fingerschnipsen oder Klatschen den Rhythmus unter-stützend, die sehr gefälligen Arrange-ments. Aber nicht nur die Sängerinnen und Sänger werden von dieser Art des neuen Chorsingens angezogen, son-dern es findet sich auch ein Publikum dafür, wie der Besuch des Konzerts zeigte: die Synagoge war bis auf den letzten Platz besetzt. Es gab viel Bei-fall für die Titel aus dem Jazz - "Sun-ny"- und für das afro-amerikanischen Spiritual "Hold on" von Billy Joel. Aber auch ein "deutscher Gospel" ge-langte ins Programm: "Ich schenke euch ein neues Herz", das Lied zur Jahreslosung des Reformationsjahr 2017, wie auch die Lovesongs "Herz über Kopf" von Joris, "Time after ti-me" von Cyndi Lauper und ein schwe-disches Volklied „Were kann segeln ohne Wind?“ Mit großer Hingabe und rhythmischem Gefühl folgte der Chor dem Temperament seines Chorleiters Stefan Beranek und alle ließen sich von ihm von der Faszination der Pop-musik anstecken. Dazu trug auch die hervorragende Klavierbegleitung Christoph Keßlers bei, und die rhyth-mische Unterstützung der Schlagzeugerin Theresa Diez von der Nördlinger Musikschul-Bigband.
Der junge Chorleiter Stefan Beranek stellte sich mit knapp 22 Jahren als Spezialist für die von Pop und Soul geprägte Chorarbeit der LöpSingers dar. Als Absolvent der Dinkelsbühler Berufsfachschule für Musik bewegt er sich überwiegend im Bereich der Popmusik, mit einer eigenen Band und als Songwriter mit eigenen Titeln, mit denen er sich durchaus in dieser Szene etablieren kann. Mit drei Songs, "Ja" der "Silbermond", "Stone Cold" der US-amerikanischen Sängerin Demi Lovato, ein Song über eine Trennung, und der 'Eigenkomposition "Halb 4" absolvierte er nun einen Soloauftritt. Er bewies damit, dass er ohne Zweifel ein Händchen fürs Schreiben gefühls-betonter Lieder hat und eine dafür ge-eignete Stimme mit emotionalem Ausdruck. Die LöpSingers werden seinen weiteren Weg beobachten, denn die Chorsprecherin Jana Christ musste als Moderatorin des Programms seinen Wegzug zu weiterem Studium mitteilen. Das Bedauern ist verständlich, denn der Chor profitiert nicht nur von Beraneks Erfahrungen mit der Popmu-sik, sondern auch von seinen sängeri-schen Qualitäten: deutliche Aussprache, dynamische Gestaltung und gute Intonation. Mit Abba's "Thank you of the music" und dem israelischen "He-venu Shalom alejchem", einer Reve-renz an den Auftrittsort und dem Dank an den Freundeskreis der Synagoge, verabschiedete sich nun auch der Chor, der zur Chorgemeinschaft Löpsingen gehört, nicht ohne dem hef-tig applaudierenden Publikum einen baldigen weiteren Auftritt zu versprechen. (emy)