Ehemalige Synagoge Hainsfarth
   

Der Freundeskreis Synagoge Hainsfarth e.V.  wurde 1994 gegründet. Sein Hauptzweck ist die Wiederherstellung und der Erhalt der ehemaligen Synagoge. Er soll aber auch die Synagoge mit Leben erfüllen und darauf achten, daß die Nutzung der Synagoge dem Gedanken der Toleranz zwischen den Menschen dient.

Jahresprogramm 2019 im PDF-Format zum Herunterladen (Download)

 

   
  Verleihung des
  Rieser Kulturpreises
  2016 im Schloss
  Oettingen
   

Veranstaltungen 2019

Daran, wie ein jüdischer Mensch den Antisemitismus in Deutschland erlebt, ließ die gebürtige Berlinerin Juna Grossmann bei der Vorstellung ihres Buches „Schonzeit vorbei“ eine große Zuhörerschar in der Alten Schranne teilhaben. Auch das offizielle Nördlingen beteiligte sich im Rahmen einer großen Sponsorschaft gesellschaftli-cher und kirchlicher Organisationen und mit einem Grußwort von Bürgermeister Schneider-Landenberger an der von der Autorin aufgeworfenen Frage, wie die Menschen in unserem Land miteinander umgehen wollen und sollen. Er meinte es sei Zeit, verstärkt die Stimmen für die Menschlichkeit zu erheben. Klischeeäußerungen genügten nicht mehr, mahnte die Vorsitzende des Freundeskreises der Synagoge Hainsfarth, sie sehe die Demokratie in Gefahr, denn Juna Gross-manns Buch beweise, die Schonzeit sei nicht nur für die in Deutschland lebenden Juden vorbei, sondern auch für die übrige deutsche Gesellschaft. Sie zu überwinden, sei von großer Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Es sei wichtig zu erfahren, dass man in diesem Land gegen unverhohlene Anfeindungen nicht alleine stehe.
Dass der Antisemitismus als Wirklichkeit wahrgenommen werden müsse und nicht nur eine Ideologie der Vergangenheit sei, die nichts mit uns jungen Menschen zu tun habe, gab  ein Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums zu bedenken. Er erinnerte an den Namensgeber seines Gymnasiums, der mit den Verfassern den Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ als den ersten Artikel an den Anfang des Grundgesetzes gestellt habe.
Juna Grossmann trat im Jahr 2001 ihre Arbeit als Angestellte des neuen jüdischen Museums in Berlin an. Hier erlebte sie das erste Mal offenen Antisemitismus, in ihrer Welt habe es bis dahin nichts Antijüdisches gegeben. Das, was sie gehört habe, sei bisher so fern erschienen - und plötzlich war sie mittendrin. Am Tag der Eröffnung, dem 11. September 2001, sei der Flugzeugangriff in das New Yorker World Trade Center geschehen. Von da ab sei vieles anders als zuvor geworden.
Am Ticketing des Museumsempfangs habe sie die Erfahrung gemacht, dass dies der Ort sei, an dem Menschen ihren Frust ablassen würden. Böse Bemerkungen über die eigentlich selbstverständliche Anordnung, Mäntel und Rucksäcke in der Garderobe abzugeben, führte zu Äußerungen, dass dies die Rache an den Deutschen sei, dass sie so viele Juden umgebracht hätten. Das Verbot Speisen und Getränke ins Museum mitzunehmen, gab zur Vermutung Anlass, dass dies ge-schehe, weil sie im Ghetto hätten hungern müssen, insgesamt also die Rache für die KZ und für den Holocaust. Da-bei habe der Bildungsgrad der Kritiker keine Rolle gespielt.
Unverständnis für das Tragen jüdischer Symbole, z. B. des Davidsterns auf Schmuckstücken, oder Ablehnungen bei Arbeits- und Wohnungssuche, seien Erlebnisse des Alltags der Juden in Berlin. Sogar eine „Mesusa“, eine kleine Kapsel mit hebräischen Worten am Türpfosten, störe die Leute. Immer wieder würden Kritiker der Politik Israels, wenn sie als Jüdin erkennen, sie für deren Handlungen offen mitverantwortlich machen. In der Öffentlichkeit hätten antisemitische Ver-schwörungstheorien, die schon zur Begründung der Shoa herangezogen wurden, zugenommen und die bisher unterschwellig vorhandenen Ressentiments gegen die Juden politisch sagbar und in rechten Kreisen hoffähig gemacht.
In einer anschließenden Aussprache gab es für die Besucher Gelegenheit an die Referentin Fragen zu stellen und Meinungen kundzutun. Ralf Lehmann freute sich in seinem Schlusswort über den zahlreichen Besuch der Veranstaltung, vor allem über die Beteiligung zahlreicher jugendlicher Zuhörer. Außerdem habe eine bemerkenswerte Anzahl an Sponsoren die Buchvorstellung von Grossmann erst möglich gemacht, die an die lebendige Erinnerungsarbeit des Freundeskreises in der Synagoge Hainsfarth anknüpfe.  (emy)

   

Aktuelles  

Freundeskreis der ehemaligen Synagoge

Der Freundeskreis Synagoge Hainsfarth e.V.  wurde 1994 gegründet. Sein Hauptzweck ist die Wiederherstellung und der Erhalt der ehemaligen Synagoge. Er soll aber auch die Synagoge mit Leben erfüllen und darauf achten, daß die Nutzung der Synagoge dem Gedanken der Toleranz zwischen den Menschen dient. Er ist daher bemüht, ein Jahresprogramm zu erstellen, in dem sowohl Konzerte als auch Vorträge  und Ausstellungen stattfinden. Vor allem bei den Vorträgen und Lesungen wird großer Wert daraufgelegt, daß sie gegen Rassismus jeder Art gerichtet sind. Musik, richtig ausgewählt,  spricht seine eigene Sprache.
Als weitere wichtige Aufgabe hat der Freundeskreis die Führungen durch die Synagoge übernommen. An dieser Stelle ist es mehr als angebracht, uns posthum bei unserem langjährigen Mitglied, Frau Oltmann,
zu bedanken, die in unermüdlicher Weise immer für die Synagoge zur Verfügung stand und unzählige Führungen durchführte.

Führungen können über die Gemeinde Hainsfarth vereinbart werden:
Telefon: 09082 / 2270  Fax: 09082 / 2260
   
© Freundeskreis der ehemaligen Synagoge Hainsfarth